Die Buurtzorg-Idee in der Schweiz
Wenn Spitex-Teams selbstorganisiert pflegen – wie gelingt es, wem nützt es?
Ausgangslage
Das niederländische Buurtzorg-«Modell» ist eine der international herausragenden Innovationen in der ambulanten Versorgung: Selbstorganisierte Spitex-Teams, die sich systematisch an Nachbarschaft und Patienten und Patientinnen orientieren. Einige Spitexbetriebe übertragen es seit einiger Zeit als Pioniere in die Schweiz.
Projektziel
Das F+E-Projekt zeigt auf, wie die Kernelemente des Erfolgsmodells «Buurtzorg» im Schweizer Gesundheitssystem adaptiert und genutzt werden. Folgende Fragen sind forschungsleitend
- Was verstehen die Spitexorganisationen und ihre Mitarbeitenden unter der Buurtzorg-Idee, inklusive der zentralen Leitidee selbstorganisierter Spitexteams? (Ideal)
- Was erwarten Spitexorganisationen und ihre Mitarbeitenden von der Umsetzung der Buurtzorg-Idee? (Motivation)
- Wie gestaltet sich der Prozess der Umstrukturierung z.B. hin zu «selbstorganisierten Teams»? (fördernde und hindernde Faktoren, inkl. Umfeldfaktoren)
- In welchem Mass gelingt es den Spitexorganisationen, die Buurtzorg-Idee umzusetzen – z.B. die selbstorganisierte Organisationskultur, den Einbezug des sozialen Netzes der Klienten und Klientinnen, personenzentrierte Haltung? (Realisierung)
- Welche Auswirkungen hat die Umsetzung der Buurtzorg-Idee (z.B. Zwiebelmodell) in Spitexteams auf die strategische und operative Führung sowie auf die Mitarbeitenden und ihre Adressaten und Adressatinnen? (Outcome)
Methodisches Vorgehen
Das Mixed-Methods-Design wird in vier Fallstudien zu den Praxispartnern verdichtet. Ihre Grundlagen: (1) Interviews mit den Verantwortlichen der strategischen und operativen Führung und mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Qualifikationsstufen durchgeführt, (2) Fokusgruppen sowie (3) teilnehmende Beobachtungen an Teamsitzungen. Zusätzlich werden (4) Dokumente der Organisationen inhaltlich analysiert. Entscheidendes Merkmal des Projekts ist sein Längsschnittdesign, um die Prozessperspektive abbilden zu können.
Projektteam
Ulrich Otto; Careum: Anita Schürch, Anna Hegedüs, Viola Lorenz
Laufzeit
Januar 2020 – März 2022
Finanzierung + Partner
Ebnetstiftung, verschiedene Spitexbetriebe